, Herbert Schwaninger

Erzgebirge Tour 2023

Der Abschluss der Saison 2023 soll für mich, Herbert in diesem Jahr die Erzgebirgstour werden.

Der Abschluss der Saison 2023 soll für mich, Herbert in diesem Jahr die Erzgebirgstour werden.

Noch am Vortag wurde für die Erzgebirgtour gutes Wetter prognostiziert! Am Ende sollte es doch eher Klassiker Wetter werden, mit Regen, Wind (Böen mit 80-90kmh), Dreck, Schlamm und Kopfsteinpflaster welches an Paris-Roubaix erinnert.

Die Tour führt in den ersten beiden Etappen nach Tschechien! 

Die erste Etappe (https://www.erzgebirgstour.de/die-strecke/etappe-1/) ging von Fichtelberg nach Tüppelsgrün (Tschechien), 48 km mit einer Bergwertung und teils mit giftigen Abfahrten. Dieses Jahr im leichten Regen und Kopfsteinpflaster wurde es fordernd für Mensch und Maschine. In der Etappe konnten Marcel, Martin und ich uns gut vorne positionieren hinter Tim Hartmann, Habricht, Christian Rose, Lars brödner und Benedikt Überholz und das 10 Mann starke Nachwuchs Team Marco Brenner aus Augsburg.
Im ersten Anstieg zur Bergwertung war ich noch vorne unter den ersten 5, leider konnten wir nicht wegfahren, das Brenner Team hat sehr gut nachgeführt! Dann kam nochmal ein zweiter Anstieg, kurz und giftig, hier eskalierte das Team Brenner. Tim Hartmann hat kurz vor der Kuppe voll angetreten und das Feld gesprengt, Martin und ich waren zu spät um nochmal ranzukommen. Marcel hat es noch geschafft dranzubleiben. Die letzen 25km waren bergab, für mich eine echte Bewährungsprobe auf teils nassen Straßen. Mit ca. 3 Minuten Rückstand kam ich als 20. ins Ziel.

Die zweite Etappe (https://www.erzgebirgstour.de/die-strecke/etappe-2/) startet am selben Tag nach ca. 2h nach Zieleinlauf. Die Zeit haben wir genutzt um die Beine locker zu machen und uns zu verpflegen. Die Strecke der Etappe ging zurück nach Fichtelberg, 72 km mit 1800 hm. 
Die Anstiege auf dieser Etappe wurden als „Rollerberge“ beschrieben die einen Schnitt 5% Steigung haben sollten. Im Rennen waren es teilweise immer wieder 8-12% und im Regen gefühlt mehr als 12%. Direkt nach dem Start wollten wir weit vorne in den ersten Anstieg. Haben den halben Berg von vorne gefahren, das Feld wurde kleiner und dann kam wieder das Team Brenner mit den jungen Wilden die kurz vor der Kuppe taktisch attackierten. Marcel und ich konnten ranfahren um in der Spitzen Gruppe zu bleiben. In den Abfahrten, Augen zu und durch, Nass und die Straßen waren zum Teil wie auf Paris-Raubaix. Je weiter wir Richtung Fichtelberg kamen wurde es kälter (8grad) nasser und wieder stürmischer. Die Attacken haben bei Marcel und mir Spuren hinterlassen, aber auch das Spitzenfeld ist komplett am letzen Anstieg auseinander gefallen. Marcel war auf der letzten Rille und musste mit mir zwei Fahrer ca. 15km vor dem Ziel aus unserer Gruppe ziehen. Fünf Kilometer vor dem Ziel konnte ich nochmal alles mobilisieren um die zwei Ausreißer unserer Gruppe einfangen, einige aus dem Brenner Team konnten das Tempo nicht mitgehen. Das Team Brenner hat sich für einen Fahrer völlig verausgabt, so das diese sprichwörtlich am letzten Anstieg von Boz nach Fichtelberg im Berg standen. Ich konnte noch den letzten Fahrer, der bei mir kurz vor Ziel loswerden und konnte den 12 Platz machen. Marcel hatte völlig Pech. Er wurde im Nebel am Kreisel beim Anstieg Boz falsch geleitet und fuhr nicht zum Fichtelberg sondern zum Keilberg. Er wusste im Nebel nicht mehr wo er war und fuhr dann direkt nach Oberwiesenthal zurück. Schade, seine Zeit hätte für uns in der Team-Wertung auf den dritten Platz gebracht. Martin führ ebenfalls sehr stark und hat nun eine neuen FTP, er fuhr fast die ganze zweite Etappe an seiner Schwelle.

Der dritte und finale Etappe (https://www.erzgebirgstour.de/die-strecke/etappe-3/) fand am Flughafen Jahnsdorf statt. 82km mit 700hm auf 15 Runden. Das Wetter zeigte sich nicht von seiner besten Seite und es regnete und stürmte. Viele der Radsportler drängten auf Verkürzung auf 10 Runden, was sicher gereicht hätte.
Für mich war es ein Trainingsrennen, da ich eher bei trockenen Bedingungen fahre. Die Abfahrten auf nassen, dreckigen und engen Landwegen waren neu für mich. Nach der ersten Runde merkte ich schon, der Körper wollte nicht so richtig, Oberschenkel machte zu und ich musste das 30 Mann Feld ziehen lassen. Also 13 Runden mit vier Mann, eigentlich ein Grund zum aussteigen. Aber ich wollte es durchziehen. Und dann passierte es, ein Fahrer nach dem anderen ist vorne eingebrochen vor Kälte. Selbst ich hatte Krämpfe in den Fingern und Oberarmen, schalten war kaum möglich bei 5-7 grad! Bei dieser Etappe kam ich als 26. ins Ziel (Vorletzter). Somit hat sich das Fahrerfeld auf der Etappe auf die Hälfte reduziert aufgrund von Kälte, Krämpfen und Unterkühlung. Martin konnte ich noch in der letzten Runde einkassieren und Marcel fuhr ein starkes Rennen, er blieb bis zum Schluss in der Spitzengruppe und wurde 13. Danach war er völlig erfroren und am zittern. Gefühlt brauchte er 2 Stunden um wieder warm zu werden.

Persönlich bin mit meiner Leistung bei der Erzgebirgstour mehr als zufrieden, weil ich meinen Schweinehund im Nassen und Kalten überwunden habe. “Ein Abschluss wie es sich gehört, ein wahrer Klassiker”, sagte Marcel.

Mehr Informationen zum Rennen auf https://www.erzgebirgstour.de
Bericht: Herbert Schwaninger