, Daniel P.

Neusiedler Radmarathon

Vor der Saison galt es sich als Team Ziele zu setzen und wir haben schnell als Ziel formuliert mit möglichst vielen Fahrern im September an der Startlinie zur UCI Gran Fondo Weltmeisterschaft in Dänemark zu stehen. Für diese Weltmeisterschaft kann man sich im Rahmen von UCI Gran Fondo Qualifier-Rennen qualifizieren. Da unser Team mit verschiedensten Fahrertypen ausgestattet ist, haben wir für uns vor der Saison den Neusiedler Radmarathon in Österreich, 3Rides in Aachen und den GranFondo Vosges in Frankreich ausgewählt. 
Der Neusiedler Radmarathon zeichnet sich, obwohl er in Österreich stattfindet, durch verhältnismäßig wenige Höhenmeter aus. Durch Verletzungen wurde unsere ursprünglich geplante Reisegruppe allerdings ordentlich durchgemischt und somit machten sich am vergangenen Freitag Christopher und Daniel auf den weiten Weg in den Osten Österreichs. 
Am Samstag wurde dann der obligatorische Recon gefahren. Direkt nach dem Start weist der NRM einen knapp über 1km langen Anstieg auf, der zu Beginn bis zu 15% steil aus dem Startort Mörbisch am See in die Weinberge führt. Der Anstieg und die Zielankunft wurden unter Augenschein genommen und wie es sich für das Team DKS gehört der Plan geschmiedet, dass es extrem wichtig ist im Startblock in der ersten Reihe zu stehen. Der restliche Samstag wurde in der Unterkunft im grenznahen, wunderschönen Sopron auf ungarischer Seite ruhig und ausruhend verbracht. 

Am Sonntag klingelte dann um kurz vor 6:00 Uhr der Wecker und es galt sich auf das Rennen vorzubereiten. Wir standen dann auch um kurz nach 8:00 Uhr in der ersten Reihe im schon gut gefüllten Startblock. Da der Veranstalter allerdings keinerlei Beschriftungen für die Blöcke angebracht hatte, gab es eine totale Verwirrung und man musste dann doch nach hinten. So standen wir dann „nur noch“ in der zweiten Reihe. Aber auch hier in Österreich scheint es sich schon rumgesprochen zu haben, was hinter unserem Trikot steckt und man wurde oft angesprochen. Eine der größten Fragen vor dem Start war die Kleiderwahl bei 4 Grad und maximal erwarteten 8 Grad und sehr starkem Wind. Während Daniel sich für kurze Hose und Trikot mit Armlingen entschied, waren bei Christopher Beinlinge und Winterjacke angesagt.

In der Gran Fondo World Series wird nach Altersklassen gestartet, Daniel und Christopher waren somit in Startblock 2 für ihre Altersklasse 35-39, welcher pünktlich um 9:07 auf die Reise geschickt wurde. Direkt ging es Vollgas den Anstieg aus Mörbisch hinaus. Nach dem langen warten im Block und dem kalten Wetter schmerzten schnell alle Muskeln. Daniel konnte sich in der vordern Gruppe behaupten, während Christopher seinen Platz in der zweiten Gruppe fand. Über kleine Wege ging es wellig Richtung ungarischer Grenze, gegen den Uhrzeigersinn um den Neusiedler See. Die Straßen waren nicht voll gesperrt und somit musste man auch mal mit Autos rechnen. Im Großen und Ganzen klappte dies aber erstaunlich gut. Immer mindestens 2 Motorräder vor der Spitzengruppe sicherten den Verkehr und auch unter den Fahrern wurde immer auf Gefahrenstellen hingewiesen. Nachdem man mit weit über 50 abfallend durch Sopron gefahren war, verstand man auch warum der Veranstalter auf den nicht so guten Straßenzustand der ungarischen Straßen hingewiesen hatte. 

Als die Strecke sich gen Norden drehte fuhr man in extrem starken Gegenwind. Das Rennen wurde schlagartig langsamer und immer wieder wurde versucht die Gruppe im Wind zu verkleinern, was nicht gelang. Im sehr international besetzten Fahrerfeld mit 46 Nationen, konnte man sich in der Spitze meist nur auf Englisch verständigen, die vorherrschenden Nationen waren hier Slowakei, Belgien und die Niederlande. Gerade Belgier und Niederländer kennen sich mit Wind aus und wissen wie sie nicht abgehangen werden. Spannend wurde es im Rennen dann nochmals gegen Ende des Radmarathons, als es zwei kleinere Anstiege überfuhren wurden. Bei dem ersten Anstieg konnte Daniel seine vordere Position aufmerksam halten und hatte auf der anschließenden, beginnenden Rückwindsektion keine Probleme vorne zu bleiben. Die letzten knapp 20km wurden trotz zweier kleineren Anstiege mit einem Schnitt von 49 absolviert. An dem letzten Anstieg teilte sich die erste Gruppe nochmals, Daniel konnte seine Position in der Spitze weiterhin halten und hat dann knapp 5km vor Ziel realisiert, dass die Qualifikation für die UCI Gran Fondo Weltmeisterschaft sicher ist. Christopher verlor leider genau an diesem letzten Anstieg seine Gruppe und verpasste so ganz knapp die Qualifikation. Am Ende steht für Daniel ein 22.Platz im Ergebnis und für Christopher ein 61.Platz. Mit einer UCI Qualifier Medaille im Gepäck wurde die Heimreise angetreten.